Im Jahre 1895 zog Franz Karolschak aus Schlesien nach Bochum. Er war in seiner Heimat neuapostolisch geworden und besuchte die Gottesdienste in der Gemeinde Ruhrort, die nach Bielefeld als zweite Gemeinde in Westfalen gegründet worden war. Hier lernte er Hermann Padberg aus Bochum kennen, der die Einladung eines Arbeitskollegen zum Besuch der Gottesdienste angenommen hatte. Nach eingehender Prüfung wurde Hermann Padberg neuapostolisch und brachte zusammen mit Franz Karolschak freudig Zeugnis von der Apostellehre. Ihre Mühe hatte Erfolg, sonntäglich wuchs die Zahl derer, die mit der Eisenbahn von Bochum zum Gottesdienst nach Ruhrort fuhren.
Anfang der zweiten Jahreshälfte 1896 stellten Geschwister in Bochum ihre Wohnung für Gottesdienste zur Verfügung. Das war die Geburtsstunde der Gemeinde Bochum-Mitte, der Muttergemeinde des heutigen Bezirkes. Die Gottesdienste wurden zunächst von Brüdern aus Ruhrort, später auch aus Essen und Herne gehalten.
Im Jahre 1897 empfing Hermann Padberg das Priesteramt und wurde der erste Vorsteher der Gemeinde Bochum, die etwa 45 Mitglieder zählte.
Die Zahl der Geschwister nahm in dieser Zeit ständig zu, immer wieder wurden neue und größere Versammlungsstätten erforderlich. So kam es in den Folgejahren zur Gründung mehrerer Tochtergemeinden. Aus den Unterlagen ist für das Jahr 1908 zu ersehen, dass der Bezirk Bochum jetzt 8 Gemeinden mit insgesamt 1.000 Mitgliedern hatte.
Der Erste Weltkrieg und die politischen Verhältnisse dämpften danach die Entwicklung deutlich.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Städte des Ruhrgebietes vielfach bis zu 80 % zerstört. Doch die Gemeinden sammelten sich wieder, bald fanden in notdürftig eingerichteten Räumen, in Gaststätten und Privatwohnungen wieder regelmässig Gottesdienste statt.
Im Jahre 1949 erwarb der damalige Bezirksälteste Friedrich Malkhoff an der Bergstraße in Bochum ein Grundstück zum Bau einer neuen Kirche. Das war der erste Neubau nach dem Kriege im damaligen Apostelbezirk Westfalen.
Bis heute (20.09.2005) haben alle 18 Gemeinden des Bezirkes Bochum eine eigene Kirche. Aus der geschichtlichen Entwicklung, aber auch durch innerkirchlichen und kommunalen Veränderungen, erstreckt sich der Bezirk Bochum heute in fünf Stadtgebiete. Es gehören dazu neun Gemeinden in Bochum, zwei in Herne, vier in Witten, zwei in Hattingen und eine in Essen. Der Bezirk Bochum hat zur Zeit 3.348 Mitglieder.
Mit der Beauftragung der Bezirksämter im Gottesdienst am 21. September 2005 in Herne, ist nun die sorgfältig vorbereitete Reform der Bezirksstrukturen in NRW in Kraft getreten. Der Bochumer Bezirk besteht seit dem 04.05.2014 nun nur noch aus den tatsächlich auf dem Bochumer Stadtgebiet ansässigen 9 Gemeinden.